Douz, 08.11.2011
Die gestrige Tagesetappe führte das Teilnehmerfeld der Rallye El Chott 2011 noch einmal rund um Ksar Ghilane: 230 km mit 35% Dünenanteil! Viele Teilnehmer erkannten gestern die Grenzen ihrer Möglichkeiten, sowohl die fahrerischen als auch die der Technik. Bis zum Tembaine war alles ein „Kinderspiel“. Danach begannen die Dünenfelder, hohe Dünendurchstiege im Wechsel mit Kamelgrasflächen. Und wer glaubte, das „Schlimmste“ hinter sich zu haben, wurde im nächsten Anstieg eines Besseren belehrt. Der letzte Durchstieg war der höchste und anspruchsvollste, bevor die Teilnehmer die Piste am Camp Zmela erreichten; viele waren es nicht! Wie erwartet, waren die Motorradfahrer ganz vorn – Tagessieg: Reiner Fink (24) auf Husaberg. Die Überraschung war einmal mehr der Tatra (Kolomý/Kilian/Boughattas- 501), der als erstes zweispuriges Fahrzeug ins Ziel kam. Eigentlich hatten wir es für unwahrscheinlich gehalten, dass die Trucks den letzten Durchstieg überhaupt bewältigen; wir wurden eines Besseren belehrt! Außerdem pünklich im Ziel waren neben einigen weiteren Motorrädern in der 4×4-Fraktion nur noch Dittmann/Dittmann (Polaris RZR – 81), Müller/Teuber (Bowler – 307) und Novak/Sustar (Toyota – 202). Einige Teilnehmer erreichten das Ziel nach Ablauf der Vorgabezeit und andere wurden vom Team der letzten DK kurz vor Einbruch der Dunkelheit aus den Dünen ins Camp geführt. Kretz/Winter/Pessl (MAN TGA – 503) waren die einzigen, die die Nacht in den Dünen verbrachten.
Für die heutige Etappe war dies allerdings kein Nachteil. Für eine Distanz von nur 85 Kilometern war der Start auf 10.00 Uhr angesetzt, so dass auch die „Außenschläfer“ genügend Zeit hatten, das Camp zu erreichen und alle nötigen Startvorbereitungen zu treffen. Die Dünen zwischen Ksar Ghilane und dem Café Africa auf der Piste Richtung Douz waren wie immer schwierig zu fahren. Einerseits kam der Tagessieger Ulrich Otto (14) auf KTM in 2 Stunden und 10 Minuten ins Ziel, andererseits gab es ein Team, das aus hoffnungsloser Lage geborgen werden musste.
Fazit: Alle Teilnehmer im Ziel, ein letztes Abendessen im Rallye-Kult-Hotel Touareg – Abschied von der Wüste!
Morgen geht es entlang des Chott el Jerid, Namensgeber der Rallye, auf sandigen Pisten westwärts, bevor die Strecke nach Norden abbiegt um noch einmal „off road“ die Straße in Richtung „Star Wars Kulissen“ zu verlassen, wo sich das Etappenziel befindet.
Jörg Schumann