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Report Tag 4 bis 6

Ksar Ghilane, 05.11.2011

Am 02.11. nahmen die Rallyeteilnehmer die erste „Reserveprüfung“ in Angriff. Der Rundkurs führte von Ksar Ghilane zum Nationalpark „Jebil“ und dann südwärts in die Dünenfelder zwischen Tembaine und Ksar Ghilane. Das versprach wieder hohe Anforderungen an alle. Auch wenn die Navigation weniger problematisch war, stellte der sehr weiche und tiefe Sand wieder einen hohen Schwierigkeitsgrad dar. Kein Wunder also, dass in der Ergebnisliste dieses Tages wieder einige Motorradfahrer ganz ober zu finden waren. An der Spitze erneut Reiner Fink auf Husaberg, gefolgt von Stephan Preuss und Ulrich Otto (jeweils KTM). Schnellstes 4-Rad-getriebenes Fahrzeug war erneut der Tatra aus Tschechien mit Dakar-Erfahrung. Das Team gab nach Abschluss der Prüfung zu Protokoll: „Hätte es auf der DAKAR eine solche Prüfung gegeben, wäre die Hälfte aller Trucks nicht ins Ziel gekommen“.

Um den Teilnehmern etwas Abwechslung zu bieten, unterbrach die Rallye den Aufenthalt in Ksar Ghilane am 03.11. und die Serviceteams verlegten ihren Arbeitsbereich auf den Parkplatz des Hotel Sangho in Tataouine. Die Wertungsteilnehmer erledigten den Ortswechsel auf einer kurzen und schnellen Pistenprüfung von Ksar Ghilane nach Bir Amir. Wie schon im letzten Jahr ging der Etappensieg an den mit ca. 1000 PS ausreichend motorisierten Tatra 815 Dakar (Kolomý/Kilian/Boughattes). In der Prüfung selbst gab es keinerlei Ausfälle, allerdings hatte der Camion Balai trotzdem einige Aufgaben zu erledigen. So erreichte der „Dakar-Oldy“ von Sand/Ettrichrätz mit einem defekten Differenziallager das Ende der Überführung nicht aus eigener Kraft. Außerdem wurde dem Toyota HiLux von Felseis/Felseis nach einer Reparatur in Douz auf der Überführung eine ultraschnelle Piste zum Verhängnis. Auch er wurde auf dem Besenwagen ins Hotel gebracht.

Am 04.11. stand dann die 350 km lange Tagesetappe von Tataouine über Bir Aouine nach Ksar Ghilane auf dem Programm. Ortskundigen ist bekannt, dass dazu ins Sperrgebiet eingereist werden muss. Dazu wurde die Genehmigung kurzfristig und unbürokratisch erteilt. Ganz wollten wir auf die Wartezeit am Schlagbaum in Kambout nicht verzichten. Aber daraus wurde nichts. Keine Passkontrollen, keine Personenkontrollen; nach kurzem Tankstopp für die folgenden knapp 300 Wertungskilometer wurde die Einfahrt völlig unproblematisch absolviert. 300 Wertungskilometer mit einem 8 Kilometer langem Dünendurchstieg bei Bir Aouine sind nicht so einfach zu überwachen. Doch dank des EXPLONA Trackingsystems wussten wir auch an diesem Tag immer, wo sich die Teilnehmer befanden. Wir konnten nicht nur schnelle technische Hilfe zu den auf der Piste liegen gebliebenen Motorrädern zweier italienischer Teilnehmer schicken sonder förmlich „zuschauen“, wie viele Teilnehmer den Düneneinstieg zwar suchten aber nicht fanden. Wie bei vielen Rallyes zuvor, waren auch auf der ElChott 2011 die Dünen bei Bir Aouine Schlüsselstelle. Am Ende des Tages gab es aber fast ausschließlich Gewinner: 5 Motorräder absolvierten die WP innerhalb der Vorgabezeit; ganz vorn einmal mehr Reiner Fink. Aber auch zwei weiteren Endurofahrern gelang der Dünendurchstieg, ohne einen CP oder auch nur einen Waypoint auszulassen, auch wenn sie die ZK-Zeit knapp verpassten. Bei den Autos schafften es lediglich drei Teams durch das Dünenfeld: Müller/Teuber mit ihrem Bowler und die Rookies Netzsch/Blessing und Wenzelis/Heinzmann (beide Landrover Discovery). Und ebenso fehlerfrei, wenn auch nach Ablauf der Vorgabezeit, war der MAN TGA von Kretz/Winter/Pessl durch die Dünen und ins Ziel gekommen. Das RZR von Dittmann/Dittmann erreichte das Camp nach einem Überschlag und abgeschertem Lenkbolzen nur auf dem Berge-Truck und der Tatra kam waidwund mit einer armstarken aber dennoch abgerissenen Antriebswelle nur mit Heckantrieb ins Camp. Gegen 21.00 Uhr konnten wir dann die EXPLONA-Basestation abschalten. Die letzten Teilnehmer erreichten, aufgesammelt von den ORGA-Teams, die Oase.

Heute, am Ruhetag, sind einige Servicefahrzeuge unterwegs nach Gabes, Douz und Medenine um Ersatzteile zu besorgen. Alle hoffen, ihre Boliden für die noch anstehenden 5 Wertungsprüfungen wieder rennfähig zu bekommen. Die ORGA ist ausgeschwärmt um trotz aufziehendem Sandsturm die Etappen für den 06. und. 07.11. vorzufahren. Im Camp ist es also nur wenigen gegönnt, den Ruhetag als solchen zu genießen.

Aber genau das ist es doch, weswegen wir alle hier sind.

Jörg Schumann

Die ersten drei Tage

Ksar Ghilane, 02.11.2011

Heute liefern wir eine erste ausführliche Zusammenfassung der Ereignisse der Tage 1-3 der Rallye.

Nach unruhiger Überfahrt hielt das schlechte Wetter mit Regen und Herbstkühle auch in Tunis an. Dazu kam eine mehr als 4-stündige Zollabfertigung; 3 Fähren hatten fast gleichzeitig angelegt.  Unter dem Strich ein Empfang, den wir uns anders gewünscht hätte, zumal auch die Weiterfahrt durch eine Nacht mit Starkregen alles andere als vergnüglich war. Im Hotel Chems in Gabes wurden wir dann aber sehr freundlich empfangen und auch die letzten Ankömmlinge erhielten in der Nacht um 1:30 Uhr noch ein Abendessen vom Buffet.

Nach einer sehr kurzen Nacht erfolgte der Showstart durch das Rallye-Portal direkt am Hotel. Danach ging es auf die Überführung nach El Hamma wo anschließend der Prolog gestartet wurde. Jetzt war der Frust des vergangenen Tages endlich vergessen, die Rallye hatte begonnen. Leider hielt die gute Stimmung nicht all zu lange an. Noch während der Vorbereitungen zum Start von WP 1 überbrachte Jamel die schlechte Nachricht: Genehmigung für das Sperrgebiet zurückgenommen!

Die Nachricht selbst war enttäuschend, die Erklärung dafür aber einleuchtend: Trotz vorliegender schriftlicher Genehmigung des Gouverneur und des Tourismus- und Verteidigungsministeriums konnte und wollte der vor Ort zuständige General in Remada die Verantwortung für unsere Sicherheit nicht übernehmen. Noch immer sind versprengte libysche Kämpfer im 3-Länder-Eck Libyen-Tunesien-Algerien unterwegs. Und solange ein Zwischenfall nicht auszuschließen ist, gibt es eben auch keine ausreichende Sicherheit und damit keine Einreise in’s Sperrgebiet: Ärgerlich aber nicht zu ändern, und im Sinne einer verantwortungsvoll durch zu führenden Rallye einfach nur richtig.

Auf der Fahrerbesprechung am Abend im Hotel Touareg gab es dann neben der Freude über den Tagessieg von Porschen /Körver auf Landrover/Käfer vor dem ultraschnellen Dakar-Tatra aus Tschechien und der Enttäuschung über die abgesagten Dünen im Süden auch Verständnis für die getroffene Entscheidung. Kurzfristig wurde der Rallyeablauf geändert. Plan-B sieht nun 3 weitere Tage in Ksr Ghilane, unterbrochen von einem Aufthalt im Hotel Sangho in Tataouine vor. Noch in der Nacht wurde das Roadbook für einen zusätzlichen Rundkurs geschrieben und die Planung für eine Marathonetappe von Tataouine über Remada und Bir Auine nach Ksar Ghilane abgeschlossen.

Der 3. Rallyetag führte die Teams von Douz nach Ksar Ghilane. 220 km Pisten und kleinere Dünenfelder waren zu absolvieren. Für den Tagessieger, Reiner Fink auf Husaberg, stellte dies keinerlei Probleme dar, für andere schon: Einige Teams erfüllten die gestellten Vorgabezeiten nicht, andere nutzten die angebotene Ausstiegsmöglichkeit um rechtzeitig ins Camp zu kommen. Besonderes Pech hatten die Vortagessieger: Steckachse vorn gebrochen – an eine Weiterfahrt im Tiefsand war nicht zu denken. Somit gab es bereits nach den ersten acht ernsthaften Dünenkilometern einiges für die Serviceteams zu tun.

 

 

Auf dem Weg nach Ksar Ghilane

In Genua war alles wie immer. Die Teilnehmer erledigten den Papierkram und gingen mit guter Laune auf die Fähre. Die Überfahrt war ein wenig rauer als sonst, aber die Begrüßung und das erste Briefing konnten wie geplant durchgeführt werden.

Leider war es auch in Tunes der Regen der den Rallyetross begrüßte, doch schon am nächsten Morgen in Gabes war alles vorbei, die Sonne lacht und die erste WP wurde von den Teilnehmern schon sehnsüchtig erwartet.

Jetzt befindest sich der Tross auf dem Weg nach Ksar Ghilane, wo auch schon mit den ersten Sandpassagen zurechenen sein wird.

Die ElChott 2011 im TV !?

Die ElChott 2011 wird von einem TV-Produktionsteam begleitet werden.

Ausgestattet mit Produktionstechnik auf einem MAN Kat und einem Geländewagen wird das Team Bild- und Tonmaterial von der gesamten Rallye und allen Teilnehmern erstellen. Dieses Material wird Grundlage für einen Online-Bericht auf X-TRAX.tv und die Teilnehmer-DVD sein. Gleichzeitig bemühen wir uns gemeinsam mit der Produktionsfirma um TV-Sendeplätze bei Kabel 1 und SKY.

Roadbook-Magazin

 

 

Das Roadbook-Magazin 2011 ist als pdf in Auszügen online -> klick hier

Das ORGA-Team 2011

 

 Jörg Schumann Renn- und Veranstaltungsleitung Cornelia Schumann
Reiner Burrichter Strecken- und Sicherheitsleitung Karl-Heinz Lilli
Heiko Weber DK/CP-Team Iris Kroll
Uwe Gscheidle DK/CP-Team Marco Böttcher
Rainer Seefried DK/CP-Team Wolfgang Börnig
Heinz de Buhr DK/CP-Team Patric Clairquin
Wolfgang Adam DK/CP-Team Robert Haug
Ralf Müller Zeitnahme und GPS Kontrolle Holger Wedemann
Udo Hänigsen Auswertung Börge Witte
Jörg Steinhäuser Behörden-Verbindungsteam Mannfred Schickling Mohamend Gaydi
Piotr Paluszkiewicz Basisstation Trackingsystem Pawel Ludwikow
Klaus Spörl Medizinisches Rettungsteam Georg Falk
Dr. Uwe Klopfer Medizinisches Rettungsteam Beate Walther

sponsored by:

Armin Meyer Medizinisches Rettungs-ATV  
Kai Bräutigam Teilnehmerbetreuung / Transport  Grit Bräutigam
Michael Zerwer Berge-Truck I Uta Baier
Thomas Stier Berge-Truck II Martin Tomke
Andreas Hentschel  Führer der Touristikgruppe Dr. Simon Weber
Dirk Neumann Martin Bradler Teilnehmerversorgung Michael Puggioni Christian Froese
Matthias Krüger Technischer Service Christian Meiers Thomas Viecenz
Berthold Grings Tankservice / Teilnehmerbetreuung Hilde Führ

Vortreffen am 24.09.2011

Bei wunderbarem Spätsommerwetter trafen am Samstag nachmittag Teilnehmer und ORGA-Mitarbeiter aus ganz Deutschland und Österreich im idyllischen Berghotel Eisenacher Haus in der Rhön ein. Vor Beginn des offiziellen Teils nutzten viele die Gelegenheit zu Gesprächen im Biergarten.

Mit Ausgabe der Rallyeschilder, Startnummern und Sponsorenaufkleber begann sich der Konferenzraum zu füllen. Viele bekannte Gesichter, aber auch einige neue und, besonders erfreulich, recht junge Teilnehmer waren angereist. Nach einigen organisatorischen Hinweisen gab es ausführliche Informationen zur derzeitigen Sicherheitslage in Tunesien.  Dabei wurden vor allem die Eindrücke aus der Vortour, der beiden Racing-Aid Veranstaltungen sowie Erlebnisse während privater Reisen und natürlich die Beobachtungen unserer Partner in Tunesien wiedergegeben. Im Anschluß erfolgte die detaillierte Präsentation der einzelnen für 2011 vorgesehenen Wertungsprüfungen, Hotels, Camps und sonstigen Locations.

Nach dem Abendessen gab es dann ausreichend Gelegenheit für Fachgespräche. Es wurden letzte Transport- und Service-Allianzen geschlossen und viele waren in Gedanken bereits in den Dünen des tunesischen Südens.